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Unser Engagement im Inland 2024

Das SRK war in der Schweiz auch im Jahr 2024 für den Besuchs- und Begleitdienst sowie die Unterstützung von betreuenden Angehörigen tätig. Es lancierte die Sui SRK App, welche Geflüchteten in der Schweiz dabei hilft, soziale und psychische Herausforderungen zu bewältigen. Derweil konnte die SRK-Plattform migesplus.ch mit den mehrsprachigen und leicht verständlichen Gesundheitsinformationen ihr 20-Jahre-Jubiläum feiern.

Besuchs- und Begleitdienst schenkt Lebensqualität

Die Freiwilligen des Besuchs- und Begleitdienstes SRK schenken alleinstehenden Menschen Zeit und fördern dadurch ihr physisches und psychisches Wohlbefinden. Derzeit wird diese Dienstleistung von 22 Rotkreuz-Kantonalverbänden angeboten.

Der Besuchs- und Begleitdienst wirkt der Einsamkeit entgegen. Wenn im Alter die Kontakte zu Freunden und Verwandten weniger werden, bietet der Austausch mit den Freiwilligen eine willkommene Abwechslung.

Angehörige entlasten

Die Kontakte bereichern alle Beteiligten. Die Freiwilligen entdecken Geschichten aus der Vergangenheit betagter Menschen. Sie bringen frischen Wind in den Alltag der Seniorinnen und Senioren. Und für die Angehörigen ist es entlastend zu wissen, dass die betreffende Person etwas Schönes erlebt.

Jahrelange Freundschaften

Häufig kommen die Freiwilligen des Besuchs- und Begleitdienstes regelmässig zu älteren Menschen nach Hause, um bei einer Tasse Tee zu plaudern oder einen Spaziergang zu unternehmen. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind die Freiwilligen eine Stütze beim Spaziergang und wenn die Sehkraft nachlässt, bietet ein Vorlesenachmitttag Unterhaltung. Nicht selten entstehen tragfähige Beziehungen und manchmal gar jahrelange Freundschaften.

Wohlbefinden stärken

Unfreiwillige Einsamkeit wirkt sich negativ auf die Gesundheit älterer Menschen aus. Regelmässige Besuche durchbrechen die Isolation und stärken das physische und psychische Wohlbefinden.

Doch für viele ist es nicht einfach, Hilfe anzunehmen und schon gar nicht, darum zu bitten. Viele ältere Menschen bekunden Mühe, auf andere zuzugehen und über den eigenen Gemütszustand zu sprechen. Es braucht etwas Mut, über den eigenen Schatten zu springen und Besucherinnen und Besucher in die eigene Wohnung einzulassen. Doch dann ermöglicht der Besuchs- und Begleitdienst Seniorinnen und Senioren einen Austausch und schenkt ihnen damit Lebensqualität.

Besuchs- und Begleitdienst 2024

Freiwillige

schenken Seniorinnen und Senioren Zeit

Menschen

werden besucht und begleitet

Besuchs- und Begleitstunden

werden von Freiwilligen und Seniorinnen und Senioren gemeinsam verbracht

Familien zusammenhalten und wiedervereinen

Konflikte und Kriege führen weltweit dazu, dass tausende von Personen sich aus den Augen verlieren oder Familien getrennt werden. Auch in die Schweiz geflüchtete Personen sind davon betroffen.

Das SRK setzt sich für den Zusammenhalt von Familien ein: Unterschiedliche Projekte verfolgen das Ziel, Familien zusammenzuhalten und wieder zu vereinen. Denn eine gut funktionierende Familie hilft ihren Mitgliedern im Alltag als soziale, emotionale oder auch materielle Ressource.

Globaler Informationsaustausch

Die Arbeit rund um Familienzusammenführung endet nicht an Landesgrenzen: Familienmitglieder sind oft über mehrere Länder hinweg getrennt. Es braucht deshalb eine internationale Zusammenarbeit und den globalen Austausch von Informationen.

Im Jahr 2024 organisierte der Suchdienst SRK mit dem Österreichischen Roten Kreuz eine internationale Zusammenkunft zum Thema Restoring-Familiy-Links, um die Vernetzung zu stärken. 33 Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften nahmen teil. Ziel vom Suchdienst SRK ist, Suchende im direkten Kontakt zu begleiten und die Schicksale von Verschwundenen zu klären.

Gruppenfoto von Mitgliedern des Netzwerks "Restoring Family Links", die Personen stehen auf einem Rasen vor einem See.

KURZ ERKLÄRT

Restoring Family Links

Das Netzwerk «Restoring Family Links» besteht aus dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und den Nationalen Gesellschaften der Rotkreuz- und Rothalbmond-Organisationen. Das Netzwerk lokalisiert Menschen, tauscht Nachrichten aus, führt Familien wieder zusammen und klärt das Schicksal von vermissten Personen.

Netzwerk Restoring Family Links
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Menschen

pro Tag ermöglicht die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung die Wiederaufnahme des Kontaktes mit ihren Familien.

Schicksale

von vermissten Personen werden pro Tag mit Hilfe der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung geklärt.

Familien

erhalten jede Minute die Möglichkeit, miteinander zu telefonieren, nachdem diese durch Konflikte, Gewalt, Migration oder Katastrophen getrennt wurden.

Nationale und internationale Vernetzung

Die Fachstelle Familiennachzug unterstützt den Familiennachzug für Personen aus dem Asylbereich im Rahmen der nationalen und internationalen rechtlichen Verpflichtungen der Schweiz. Sie erarbeitet Grundlagen für Fachpersonen aus dem Sozialbereich, für Freiwillige sowie für juristische Fachpersonen. Zudem beobachtet sie die Entwicklungen im Bereich Familiennachzug und vernetzt sich national und international.

Neben der Aktivität als nationales Kompetenzzentrum werden auch Kurzberatungen für Betroffene angeboten. In einzelnen Fällen können diese in eine vertiefte Beratung und praktische Unterstützung übergeführt werden.

migesplus.ch: 20 Jahre Gesundheitsinfos für alle

Vor 20 Jahren lancierte das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) die Plattform migesplus.ch. Seither stellt ein eigenes Team darauf mehrsprachige, leicht verständliche Gesundheitsinformationen bereit und berät zur gesundheitlichen Chancengleichheit.

Für Personen, welche die Landessprachen nicht oder nur wenig sprechen, einen niedrigen Bildungsstand haben oder sozioökonomisch benachteiligt sind, ist der Zugang zu Gesundheitsinformationen erschwert. Die Fachkräfte, die sie begleiten, stossen ihrerseits manchmal an Grenzen, wenn es darum geht, ihnen eine medizinische Behandlung oder das Schweizer Gesundheitssystem zu erklären oder ihre besonderen Bedürfnisse zu verstehen.

Die Plattform migesplus.ch gibt Fachleuten, die beruflich mit sozial benachteiligten Menschen zu tun haben, hilfreiche Werkzeuge an die Hand. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Plattform entlang der verschiedenen Aktivitäten des SRK im Bildungsbereich und für bestimmte Zielgruppen weiterentwickelt. Dazu gehören zum Beispiel ältere Migrantinnen und Migranten, Sans-Papiers und traumatisierte Menschen.

Magazin migesplus.ch: 20 Jahre Einsatz für die Gesundheit benachteiligter Menschen

Mehr erfahren
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Auch Freiwillige profitieren

Wer Kontakt mit sozial benachteiligten Menschen hat, kann diesen potenziell Gesundheitsinformationen vermitteln. Dies können Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit oder Soziales sein, aber auch freiwillig engagierte Personen.

Im Berichtsjahr gestaltete das SRK die Plattform migesplus.ch neu. Nun ist sie auch für Freiwillige ansprechend und hilfreich. Diese finden auf migesplus.ch neue Inhalte, die beispielsweise den Asylkontext erläutern.

Zielgruppen-Netzwerke

Das migesplus.ch-Team stellt nicht nur mehrsprachige Materialien und Informationen bereit. Es teilt sein Fachwissen auch mit Organisationen, die gesundheitsbezogene Leistungen erbringen oder Dokumente herausgeben. Ausserdem berät es diese Organisationen, wie sie ihr Angebot an benachteiligte Zielgruppen anpassen und diese erreichen können.

Zu diesem Zweck arbeitet das migesplus.ch-Team Hand in Hand mit Personen aus den jeweiligen Zielgruppen. 2024 baute es ein Netzwerk von Menschen auf, die in prekären Situationen oder Armut leben. Daneben entstand ein Netzwerk von arabischsprachigen Menschen. Um sein Know-how zu teilen, ergänzte das migesplus.ch-Team seine Website um einen redaktionellen Bereich. In seinem «Magazin» veröffentlicht es eigene oder von Fachleuten erstellte Beiträge.

Koordiniertes, nationales Engagement für betreuende Angehörige

Dass kranke und betagte Menschen möglichst lange zuhause wohnen können, ist eine grosse gesellschaftliche Herausforderung. Zum einen möchten die Betroffenen selbst meist so lange wie möglich zuhause wohnen. Zum anderen wächst diese Bevölkerungsgruppe rasch, und es ist nicht abzusehen, ob es für alle Pflegebedürftigen genügend Heimplätze gibt. Hier spielen die betreuenden Angehörigen eine entscheidende Rolle.

Eine betreuende Angehörige hält die Hand des Mannes, den sie betreut, und lacht. Sie sitzen auf einem Sofa. Symbolbild.
Betreuende Angehörige kümmern sich manchmal rund um die Uhr um eine kranke oder ältere Person.

Um die Gesundheit der betreuenden Angehörigen zu erhalten, bieten fast alle Rotkreuz-Kantonalverbände Dienstleistungen Öffnet ein neues Fensterfür sie an. Diverse Entlastungs- und Beratungsangebote sollen ihnen helfen, körperlich, psychisch und finanziell im Gleichgewicht zu bleiben. 2024 unterstützte das SRK die betreuenden Angehörigen mit 209 000 Entlastungsstunden. Davon wurden 80 000 Stunden für Angehörige von Menschen mit Demenz erbracht.

Der Tag der betreuenden Angehörigen wird zum nationalen Tag

Ein weiterer Aspekt der Unterstützung der Angehörigen ist die Sensibilisierung und die politische Advocacy. 2024 traten die Akteurinnen und Akteure aus diesem Bereich zum Tag der betreuenden Angehörigen vom 30. Oktober zum ersten Mal mit einer gemeinsamen Botschaft an die Öffentlichkeit.

Die Gruppe um die Interessengemeinschaft Angehörigenbetreuung (IGAB) und die interkantonale Allianz für den Tag der betreuenden Angehörigen belegte mit Studien, dass sich Entlastungsangebote für betreuende Angehörige äusserst positiv auswirken.

Entlastung für betreuende Angeörige

Es lohnt sich, Personen zu unterstützen, die kranke oder betagte Angehörige betreuen: Dies ist die klare Botschaft am Tag der betreuenden Angehörigen 2024.

Entlastung für betreuende AngeörigeMehr erfahren
Entlastung für betreuende Angeörige

Aktivitäten der Rotkreuz-Kantonalverbände zum Tag der betreuenden Angehörigen

Die Rotkreuz-Verbände mehrerer Kantone führen am Tag der betreuenden Angehörigen verschiedene Aktionen durch. Damit wollen sie den Betreuenden für ihr Engagement danken und auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

Sui SRK: eine App für Geflüchtete

Rund die Hälfte der Geflüchteten in der Schweiz leidet unter einem Trauma. Die gesundheitlichen Folgen erfordern eine rasche Behandlung. Doch die spezialisierten Einrichtungen sind überlastet. Das Schweizerische Rote Kreuz setzt daher auf ein Angebot, das die Betroffenen selbstständig nutzen können. Es entwickelte dazu eine App, die sie im Alltag begleiten und ihre eigenen Ressourcen stärken soll.

Hilfe in Griffnähe

Traumabedingte Beschwerden wie Kopf- und andere Schmerzen oder Schlafstörungen erfordern eine rasche Behandlung, damit sie nicht chronisch werden. Doch fehlende spezialisierte Strukturen und Fachkräfte erschweren dies. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss das SRK, als erste Anlaufstelle ein digitales Angebot in Form einer App zu entwickeln. Damit lässt sich schnell eine grosse Anzahl Menschen erreichen und unterstützen. Bei der Entwicklung der App zog das SRK Geflüchtete und mehrere Universitäten bei, darunter die Universität Bern. Die App «Sui SRK» bietet Informationen zum Asylverfahren, Aufenthaltsstatus und Familiennachzug, zu Bildung und Arbeit, Gesundheit und Finanzen sowie zum Umgang mit schwierigen Emotionen.

Start auf Deutsch und Arabisch

Die Sui SRK App kam zunächst auf Deutsch und Arabisch heraus. Mit diesen beiden Sprachen liessen sich bereits zahlreiche Geflüchtete und Mittlerpersonen erreichen, welche auf die App hinweisen konnten. Ein weiterer Grund waren die Gegebenheiten im Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer des SRK. Ukrainisch, Französisch, Englisch, Farsi/Dari und Türkisch folgen demnächst. Jede Sprache erfordert nicht nur eine Übersetzung, sondern auch eine kulturelle und kontextuelle Anpassung der Inhalte. Sowohl der Inhalt als auch die Bildsprache müssen in Zusammenarbeit mit den Zielgruppen sorgfältig erstellt werden, um den Bedürfnissen der Geflüchteten möglichst gerecht zu werden.

Chatten in der eigenen Sprache

Neben praktischen und psychologischen Inhalten bietet die App eine Chat-Funktion. Sie ermöglicht es Geflüchteten, sich innerhalb der App mit einer Begleitperson (Peer) in ihrer Sprache auszutauschen. Diese Personen wurden vom SRK geschult und angestellt und verfügen selbst über Migrations- und Integrationserfahrung in der Schweiz.

Die Peers verstehen somit die Situation der Geflüchteten und können sie gleichzeitig mit den Gegebenheiten in der Schweiz vertraut machen. Sie werden professionell begleitet und erhalten Supervision. Bis Ende 2024, rund sechs Monate nach ihrer Einführung, wurde die Sui SRK App etwa 3700 Mal heruntergeladen.

Jubiläumsjahr für das Konflikt-Training chili

Seit 25 Jahren bietet das SRK das chili-Konflikt-Training an. Das Angebot ist ab dem Kindergarten für alle Schulstufen einsetzbar und bietet ebenfalls Unternehmen, Verwaltungen, Vereinen und anderen Organisationen wertvolle Unterstützung.

Der Name ist Programm: Denn wie bei einer Chili-Schote macht bei einem Konflikt die Dosierung den Unterschied. Das chili-Training unterstützt Kinder, Jugendliche und Erwachsene dabei, fair zu streiten und Konflikte in Schule und Arbeitsumfeld lösungsorientiert zu bearbeiten. Das Training funktioniert nach dem Baukastensystem; Inhalte lassen sich individuell anpassen.

Wirkung in Schulen und Unternehmen

In Schulen fördert chili ein positives Klassenklima, reduziert Mobbing und stärkt die Sozialkompetenzen der Teilnehmenden. Auch Unternehmen profitieren von chili: Mitarbeitende lernen, Konflikte frühzeitig zu erkennen, lösungsorientiert zu handeln und effektiv im Team zu kommunizieren.

chili passt sich an gesellschaftliche Entwicklungen an und greift aktuelle Themen wie Cybermobbing und Sexting auf. Besonders für Kinder und Jugendliche bietet das Training Orientierungshilfen, um Konflikte im digitalen Raum besser zu bewältigen.

Respektvolles Miteinander

chili stärkt seit 25 Jahren die soziale Resilienz und fördert Toleranz sowie einen respektvollen Umgang. Auch 2024 trug das Programm zu einer friedlicheren Gesellschaft bei und zeigte, dass Konflikte nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen für Wachstum und Zusammenarbeit bieten.

Fakten und Zahlen

Teilnehmende

haben 2024 ein chili Training besucht

Trainingslektionen

wurden 2024 von den chili-Trainerinnen und -Trainern unterrichtet

Trainingstage

wurden 2024 absolviert

Wirkungsorientierung am Beispiel ÖV-Begleitdienst

Wirkungsorientierung bedeutet einerseits, Massnahmen zu analysieren, und anderseits aus Erfahrungen zu lernen und Angebote kontinuierlich zu verbessern. Das Beispiel des ÖV-Begleitdiensts in der Stadt Zürich zeigt, wie direktes Feedback von Zielgruppen und Freiwilligen genutzt wird, um das Angebot passgenau weiterzuentwickeln.

Ziel des ÖV-Begleitdienst vom des SRK Kanton Zürich ist es, älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zu medizinischen, kulturellen und sozialen Angeboten zu erleichtern und damit ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Besonders in städtischen Gebieten wie Zürich ist die Mobilität ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Das Angebot basiert auf freiwilligem Engagement. Es verbindet eine partizipative und kundenzentrierte Ergänzung des bestehenden Angebots des Rotkreuz-Fahrdienstes. Das Bedürfnis der Zielgruppen nach einer grösseren Selbstbestimmung und einer alternativen Transportmöglichkeit sowie die Nachhaltigkeit waren die Beweggründe für dieses Projekt.

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