Internationale Zusammenarbeit 2024
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) engagiert sich in der Katastrophenhilfe sowie in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Jahr 2024 war das SRK in 39 Ländern aktiv. Dort führte es gemeinsam mit den nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie der lokalen Bevölkerung 167 Projekte durch.
Unsere Aktivitäten weltweit
Mit seinem Engagement reagierte das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) auf die Naturkatastrophen und Konflikte des Jahres 2024. Es leistete Nothilfe im Gazastreifen, im Libanon und in Syrien. Ausserdem unterstützte es weiterhin den Sudanesischen Roten Halbmond. Dieser hat seit der Eskalation des Konflikts im April 2023 mit mehreren Krisen gleichzeitig zu kämpfen.
In der Ukraine arbeitet das SRK mit dem Ukrainischen Roten Kreuz zusammen, um die Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern, die vor dem Konflikt geflüchtet sind. Schliesslich unterstützte das SRK Bangladesch und andere Länder der Region nach den tödlichen Monsun-Überschwemmungen fachlich und finanziell.
Resiliente lokale Gemeinschaften
Gleichzeitig führte das SRK seine Langzeitprojekte in über 30 Ländern fort, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Katastrophenvorsorge. Damit trug es zur Stärkung der Gesundheit und Resilienz der lokalen Gemeinschaften bei.
Das SRK unterstützte lokale Blutspendedienste sowie Besuchs- und Begleitdienste für ältere Menschen. Weiter erbrachte es gemeinsam mit seinen nationalen Schwestergesellschaften lebenswichtige Hilfe für Personen entlang der Migrationswege und begleitete sie bei der Integration.
Nationale Partner stärken
Zusammen mit seinen Schwestergesellschaften bildet es Freiwillige aus. Diese leisten eine wichtige Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit, indem sie die lokale Bevölkerung über Gesundheitsförderung, medizinische Versorgung und Erste Hilfe informieren.
Die internationale Zusammenarbeit des SRK hat zum Ziel, die nationalen Schwestergesellschaften zu stärken. Es unterstützt sie zum Beispiel in den Bereichen Fundraising, Risikomanagement und Katastrophenbereitschaft. So können sie sich ihren Herausforderungen stellen und zu nachhaltigen Lösungen beitragen, welche die Resilienz der lokalen Gemeinschaften stärken.
Im Jahr 2024 unterstützte Menschen
Menschen
wurden durch Programme zur Erhaltung, Förderung oder Wiederherstellung der Gesundheit unterstützt
Personen
können sich besser vor Katastrophen schützen und darauf vorbereiten
Unterstützung für die Betroffenen des Ukraine-Konflikts
Seit der Eskalation des Konflikts in der Ukraine 2022 engagiert sich das SRK vor Ort für vertriebene und verletzliche Menschen. Zusammen mit dem Ukrainischen Roten Kreuz (URK) setzt es angemessene, konkrete und dauerhafte Lösungen um.
Schutz und Obdach in Krisenzeiten
Die bessere Ausstattung von 77 Notunterkünften war eine grosse Erleichterung für Familien, die fliehen und unter prekären Bedingungen leben mussten. Notwendige Reparaturen, Gemeinschaftsküchen und neue Fenster machten diese Unterkünfte wintertauglich.
Zudem wurden 21 Luftschutz-Bunker eingerichtet oder renoviert, unter anderem in Spitälern. Sie gewährten bereits Tausenden von Zivilpersonen lebensrettenden Schutz vor den Angriffen, die nach wie vor im ganzen Land stattfinden.
Den Verletzlichsten beistehen
Die vom SRK unterstützten Hauspflegedienste des URK erleichterten das Leben von 1500 betagten oder nicht mehr mobilen Menschen und schenkten Zuversicht. Diese Seniorinnen und Senioren müssen oft ohne Angehörige auskommen. Die Mitarbeitenden der Hauspflegedienste begleiteten sie medizinisch und persönlich. Dies ermöglichte ihnen ein würdevolles Leben in ihrem Zuhause.
Traumatisierte Kinder und Erwachsene wurden psychosozial unterstützt. Diese wichtigen Angebote halfen über 9000 Menschen, mit schwierigen Emotionen umzugehen, über ihre Ängste und Erfahrungen zu sprechen und zu neuer Stärke zu finden.
Für mehr Stabilität und Resilienz
Drei Jahre nach Beginn des Konflikts leistet das Rote Kreuz nicht nur unmittelbare Hilfe, sondern setzt auf langfristige Massnahmen. Seit Kurzem bietet das URK neue Aus- und Weiterbildungen an. Diese sollen den Menschen helfen, wieder eine Stelle zu finden.
Da die Männer an der Front sind, ist der Bedarf nach Arbeitskräften in gewissen Bereichen riesig. Das Kursprogramm deckt eine grosse Nachfrage. Daneben unterstützt das SRK seine ukrainische Schwestergesellschaft in ihrer langfristigen Entwicklung. Die gemeinsamen Hilfsangebote von SRK und URK sollen bis mindestens Ende 2028 laufen.
Ausweitung des Engagements in Westafrika
Das SRK lancierte 2024 in Westafrika ein Regionalprogramm. In Benin, Burkina Faso und Togo unterstützt es die nationalen Rotkreuzgesellschaften mit einer übergreifenden Strategie.
Klimawandel und Migration
Geleitet und koordiniert wird das Programm von Togo aus. Das SRK ist dort seit 2002 mit einer Delegation präsent und setzte erfolgreich Projekte zur Verbesserung der Gesundheit und Hygiene sowie der Katastrophenvorsorge um.
Neu fördert das SRK in allen drei Ländern seine Schwestergesellschaften, damit diese ihre Dienstleistungen zugunsten von verletzlichen Menschen weiter ausbauen können. Die Bedrohung durch den Klimawandel, die Migration und die Unterstützung für ältere Menschen: Diese Themen sind in allen drei Ländern von wachsender Bedeutung.
Gegenseitiger Wissensaustausch
Die Unterstützung des SRK erlaubt es den Schwestergesellschaften, ihre zentrale gesellschaftliche Rolle weiter zu festigen. Sie profitieren dabei von der Expertise des SRK und vom gegenseitigen Wissensaustausch.
Im Rahmen des Regionalprogrammes fanden 2024 mehrere länderübergreifende Workshops statt. Mitarbeitende der drei Rotkreuzgesellschaften trafen sich, um die Weiterentwicklung ihrer Organisationen und Aktivitäten zu diskutieren. Im Fokus stand unter anderem ein regionaler Ansatz, um auf Migrations-Herausforderungen zu reagieren.
Mit der Ausweitung von einem Länder- zum Regionalprogramm mit weiterhin nur einer Delegation strebt das SRK mehr Effizienz und Breitenwirkung an. Auch in anderen Weltregionen arbeitet das SRK neu nach diesem Ansatz, etwa in Zentralamerika und im Südkaukasus.
Grosse humanitäre Not in Syrien
2024 führten die politischen Umwälzungen in Syrien und der Konflikt im Libanon zur Rückkehr Hunderttausender Menschen. Das Land steckt seit 13 Jahren in einem Konflikt. Die humanitäre Lage wurde durch das Erdbeben von 2023 noch verschlimmert. Die Not der Bevölkerung ist immens. Über 90 Prozent der Haushalte leben in Armut, die Hälfte davon in extremer Armut.
Das SRK ist seit 2018 mit einer Delegation in Syrien präsent. Es unterstützte den Syrisch-Arabischen Roten Halbmond (SARC) fachlich und finanziell, die Not der Bevölkerung zu lindern. Im Berichtsjahr konnte das SRK in Zusammenarbeit mit seiner Schwestergesellschaft mehrere Projekte starten und andere abschliessen.
Zum Beispiel lancierte das SRK im Februar 2024 gemeinsam mit dem SARC ein Projekt zum Ausbau der medizinischen Notfallversorgung. Die 48 Zentren des SARC erbringen landesweit dringend benötigte Ambulanz-Dienstleistungen für die syrische Bevölkerung, libanesische Geflüchtete und kürzlich Zurückgekehrte.
Zustrom von Geflüchteten und Rückkehrenden
Angesichts des Zustroms von Geflüchteten und Rückkehrenden startete das SRK in der zweiten Jahreshälfte zusammen mit der lokalen Schwestergesellschaft zwei Projekte. Diese sollten besonders verletzliche Familien mit Lebensmittelpaketen unterstützen.
In gewissen Regionen muss die krisengeplagte Bevölkerung mit harten Wintern zurechtkommen. Der SARC leistet Bargeldhilfe für Familien mit nur einem Elternteil oder einem Familienmitglied mit einer Krankheit oder Beeinträchtigung. Damit können sie sich Kleidung, Lebensmittel und Heizmaterial kaufen. Das Projekt kommt 24 470 Familien zugute. Es wird vom SRK und anderen nationalen Rotkreuz-Gesellschaften sowie vom IKRK und der IFRC unterstützt. Dank der Mitwirkung des SRK konnten zwischen 2023 und 2024 über 600 Familien in der Region Damaskus unterstützt werden.
Hilfe für Überlebende des Erdbebens
Das Erdbeben, das in den frühen Morgenstunden vom 6. Februar 2023 den Südosten der Türkei an der Grenze zu Syrien erschütterte, forderte in der Region Tausende Tote und Verletzte. Noch heute unterstützen das SRK und der Syrisch-Arabische Rote Halbmond die Betroffenen mit Bargeldhilfe und beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlage. Sie schulen die lokalen Gemeinschaften in Erster Hilfe und versorgen Notfalldienste mit wichtigen Medizinprodukten.
Engagement des SRK in Gaza
Im Mai 2024 wurde im Gazastreifen ein Feldspital eröffnet: ein Projekt des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Koordination mit der Palästinensischen Rothalbmond-Gesellschaft (PRCS) und der Unterstützung von 14 nationalen Gesellschaften, darunter dem SRK. Das Spital verfügt über 60 Betten. Es soll den Zusammenbruch des lokalen Gesundheitssystems auffangen und zur Versorgung der vielen Verletzten beitragen. Das SRK beteiligte sich mit der Entsendung von Gesundheits- und Logistikfachkräften aus seinem Nothilfe-Pool.
Das Feldspital in Rafah verbessert den Zugang zur medizinischen Notfallversorgung. Jeden Tag erhalten Hunderte von Patientinnen und Patienten lebensrettende Behandlungen, die durch die Zerstörung der Spitalinfrastruktur sonst nicht mehr zugänglich sind. Im Jahr 2024 führte das Spital mehr als 54 000 Sprechstunden und über 2300 chirurgische Eingriffe durch. 97 Prozent betrafen Verwundungen durch Waffen.
Schockierende Verletzungen
Die Berichte der vom SRK entsandten Gesundheitsfachkräfte sind erschütternd. Trotz ihrer Erfahrung mit schwierigen Arbeitsbedingungen waren sie von der Art der Verletzungen schockiert. Darunter waren auch schwere Verbrennungen, die aufwändige Eingriffe erforderten.
Unter den Patientinnen und Patienten sind viele Kinder. Einige haben ihre ganze Familie verloren. Nach dem Austritt aus dem Spital wissen viele nicht wohin, da ihre Häuser zerstört wurden. Manche lassen sich in der Nähe des Spitals nieder, in der Hoffnung, dort etwas Sicherheit zu finden. Die Unterstützung der medizinischen Einrichtungen bleibt eine Priorität, ebenso die Ermittlung der Bedürfnisse für einen möglichen Wiederaufbau.
Zugang zu Trinkwasser und Hygiene in Nepal
In den abgelegenen Dörfern im ländlichen Nepal ist ein direkter Zugang zu Trinkwasser und Hygiene nicht selbstverständlich. Besonders schwangere Frauen und Kleinkinder sind wegen hygienisch erschwerter Bedingungen gefährdet: Die Säuglings- und Müttersterblichkeit ist hoch. Zudem drohen immer mehr Wasserquellen auszutrocknen, unter anderem aufgrund ungenügender Wartung der Wassersysteme und des Klimawandels.
Mehr Zeit für Bildung
Im Bergdorf Gokhunga baute das Rote Kreuz zusammen mit der Dorfgemeinschaft eine Wasseranlage mit Filtersystem, welche 136 Haushalte und die Schule direkt mit Trinkwasser versorgt. Besonders Frauen und Mädchen müssen nicht mehr stundenlang gehen, um Wasser zu holen. Sie können sich besser erholen und haben mehr Zeit zum Lernen oder für die Gemeinschaft.
Bei Schul- und Haushaltsbesuchen erklären lokale Freiwillige des Roten Kreuzes wie die Dorfbewohner durch konsequente Hygiene ihre Gesundheit schützen können.
Besserer Gesundheitszustand
Die angestrebte Wirkung ist, dass rund 81 000 armutsbetroffene und benachteiligte Menschen in den Provinzen Lumbini und Karnali ihre Gesundheit verbessern können. Hierzu spielt die Verfügbarkeit von Trinkwasser und sanitären Einrichtungen eine wichtige Rolle. Darum wollen das Nepalesische Rote Kreuz und das SRK den Zugang dazu verbessern. Weiter stärkt das Rote Kreuz gesundheitsförderndes Verhalten der Bevölkerung.
Die Herangehensweise der Rotkreuz-Partner ist partizipativ: Die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner sowie die lokalen Behörden wirken ab Projektbeginn mit und übernehmen Verantwortung, auch indem sie Projekte mitfinanzieren.
Das SRK stärkt seine Partnerorganisation beim Ausbau ihrer Kapazitäten: Das Nepalesische Rote Kreuz befähigt über 4500 seiner Freiwilligen und Mitarbeitenden mit Schulungen, unter anderem zu strategischer Planung, Kosteneffizienz und Dialogführung.
Nothilfe nach den Überschwemmungen in Bangladesch
Ab Mitte Juni 2024 brachte der Monsun im Nordwesten, Süden und Südosten des Landes sintflutartige Regenfälle. 14,6 Millionen Menschen waren betroffen. Die Bangladeschische Rothalbmond-Gesellschaft und das SRK führten ab Oktober 2024 ein sechsmonatiges Nothilfeprojekt durch. Es richtete sich an verletzliche Gemeinschaften in den Überschwemmungsgebieten im Bezirk Laxmipur im Süden Bangladeschs.
Bargeldhilfe und Hygienepakete
Das SRK ist seit über 30 Jahren im Land tätig. Beim Nothilfeprojekt unterstützte es seine Schwestergesellschaft fachlich und finanziell. Das Projekt kommt 4000 Haushalten zugute, die von den Monsun-Überschwemmungen betroffen sind. Die unmittelbaren Grundbedürfnisse haben Vorrang. Zum Beispiel gilt es, die Risiken im Zusammenhang mit Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH) zu senken. Zu diesem Zweck wurden 2700 Hygienepakete verteilt.
Ausserdem erhielten beim Projekt 1400 Haushalte, das heisst etwas mehr als 6300 Personen, Bargeld im Wert von rund 50 Franken. Damit konnten die Betroffenen die dringendsten Bedürfnisse decken, etwa Arztkosten bezahlen und ihre Häuser reparieren. Freiwillige des lokalen Roten Halbmonds ermittelten den Bedarf direkt vor Ort, wählten besonders verletzliche Familien aus und übergaben ihnen das Geld.
Klimakatastrophen
Der Klimawandel macht den Monsunregen stärker und unberechenbarer. Der Süden des Landes erlebte die schlimmsten Überflutungen seit 30 Jahren. Diese forderten zusammen mit Erdrutschen Dutzende Menschenleben. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen.
Die Freiwilligen des lokalen Roten Halbmonds waren vom ersten Tag an vor Ort. In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften, Behörden und Verantwortlichen kamen sie den am stärksten geschädigten Familien zu Hilfe.
Sudan-Konflikt: Hilfe für Vertriebene
Der Konflikt, der im Sudan am 15. April 2023 ausbrach, hat sich über das ganze Land ausgebreitet. Millionen von Menschen mussten ihr Zuhause fluchtartig verlassen. Das SRK unterstützte die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung fachlich und finanziell, um die immense humanitäre Not der Bevölkerung zu lindern. Über seinen Delegierten in Nairobi arbeitete das SRK auch direkt mit dem Sudanesischen Roten Halbmond (SRH) zusammen.
Die Lage im Sudan in Zahlen (2024)
Menschen
brauchen humanitäre Hilfe
vertriebene Menschen
auf der Flucht im eigenen Land
Geflüchtete
im Ausland
Obdach und Zugang zu Wasser
Bereits vor dem Konflikt unterstützte das SRK unter anderem eine Zweigstelle seiner sudanesischen Schwestergesellschaft in der Region Nord-Kordofan. Diese führte in Schulen Gesundheitsprojekte durch. Als der Konflikt ausbrach, fanden viele Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbardörfer Zuflucht in den Schulhäusern von El Obeid, der Hauptstadt Nord-Kordofans. Doch als die Schulen wieder öffneten, mussten sie eine andere Unterkunft suchen oder bei Gastfamilien unterkommen.
In dieser Region bildete der Sudanesische Rote Halbmond mit Unterstützung des SRK 110 Freiwillige aus und informierte insgesamt 14 000 durch den Konflikt vertriebene Menschen über die Vorbeugung von Epidemien und den Gesundheitsschutz. Er wirkte an der Bereitstellung von 13 Wasserversorgungs-Anlagen, acht Händewasch-Stationen und sechs Latrinenblöcken mit. Ausserdem verteilte der SRH Moskitonetze und Erste-Hilfe-Kits, um der Ausbreitung von Malaria, Cholera und Dengue-Fieber vorzubeugen. Für Kinder bietet er psychosoziale Unterstützung und Spiele an.
Die Angestellten und Freiwilligen des Sudanesischen Roten Halbmonds, die Geflüchtete aufnehmen oder selbst geflüchtet sind, arbeiten unter schwierigen Bedingungen. Manche setzen ihr Leben aufs Spiel, um der Bevölkerung in unsicheren Gebieten zu helfen. Sie sorgen dafür, dass die Hilfe die Verletzlichsten tatsächlich erreicht.
Damit sie ihre Arbeit in Sicherheit verrichten können, müssen die Freiwilligen von den lokalen Gemeinschaften als Rothalbmond-Mitglieder erkannt werden. Der SRH tut alles in seiner Macht Stehende, um die Sicherheit seiner freiwilligen Helferinnen und Helfer zu gewährleisten. Das SRK unterstützt ihn dabei.
Nothilfe für Vertriebene in Haiti
Der politisch instabile Karibikstaat kämpft seit Jahren mit enormen Herausforderungen: wiederkehrende Naturkatastrophen, Epidemien, Bandenkriminalität. 2024 geriet Haiti in einen Strudel der Gewalt: Hunderttausende Menschen flohen aus der Hauptstadt.
Bessere Hygiene
Die SRK-Delegation vor Ort unterstützt die Nothilfe des Haitianischen Roten Kreuzes für rund 2000 Vertriebene in der Hauptstadt Port-au-Prince und in Léogâne, im Département Ouest von Haiti. Grösstenteils leben die Familien in Schulen, Hallen und Gemeinschaftszentren.
Das Rote Kreuz verteilte Hygiene-Pakete mit wichtigen Produkten wie Seife, Damenbinden, Windeln und Desinfektionsmittel. Dadurch konnten die Hygienebedingungen deutlich verbessert werden – ein effektiver Schutz vor Krankheiten. Weiter versorgte das Rote Kreuz die verletzlichsten Familien mit Bargeldhilfe, damit sie die dringendsten Bedürfnisse erfüllen konnten.
Engagement für die Bevölkerung
Nebst den Vertriebenen engagiert sich das Rote Kreuz weiterhin für die Bevölkerung in Léogâne, wo das SRK seit dem Erdbeben von 2010 unterstützt. In Zusammenarbeit mit Behörden und Gemeinden baute das Rote Kreuz in Schulen Latrinen und verbesserte den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zudem sensibilisierte es die Bevölkerung für das Verhalten bei Epidemien und Wirbelstürmen.
Dank diesen Massnahmen haben sich die Lebensbedingungen der Vertriebenen und der Einwohner in Port-au-Prince und Léogâne verbessert, was ihnen eine gesündere und sicherere Zukunft ermöglicht.