Parlament: die Themen
Getreu seinen Grundsätzen vertritt das Rote Kreuz keine politischen, religiösen oder ideologischen Überzeugungen. Auch gibt es keine Empfehlungen zu Themen ab, die der Volksabstimmung unterliegen. Sein Fachwissen gibt es in erster Linie über das Informationsbulletin «Standpunkte» an die Parlamentarische Gruppe Rotes Kreuz weiter.
Herbstsession 2025
Editorial
Oberster Grundsatz des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) ist die Menschlichkeit. Wo die Interessen besonders verletzlicher Menschen auf dem Spiel stehen, setzt sich das SRK für ihre Anliegen ein. Vor diesem Hintergrund äussert sich das SRK zu den folgenden Themen und zu Geschäften, die in der Herbstsession zur Diskussion stehen.
Globale Rolle der Schweiz als «Humanitärer Hub» stärken
BRG. 25.061Öffnet ein neues Fenster. Gaststaat 2026-2029.
Motion. 25.3809Öffnet ein neues Fenster. Die Schweiz muss vereinbartes Ziel von 0.7 Prozent APD erfüllen.
Das SRK plädiert für eine Stärkung der humanitären Rolle der Schweiz. Als Depositar der Genfer Konventionen und mit dem Instrument der Internationalen Zusammenarbeit kann die Schweiz als «Humanitärer Hub» global Wirkung erzielen, indem sie zur Stärkung des humanitären Völkerrechts beiträgt und die Stabilität und Sicherheit fördert.
Internationale Adoptionen: Schutz des Kindeswohls und Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung wahren
Motion. 25.3430Öffnet ein neues Fenster. Kein Verbot von internationalen Adoptionen.
Das SRK weist darauf hin, dass missbräuchliche Adoptionen gravierende menschliche Konsequenzen haben. Regeln zum Umgang mit internationalen Adoptionen müssen deshalb den uneingeschränkten Schutz des Kindeswohls und der Herkunftsfamilie garantieren. Dazu gehört eine umfassende und wirksame Unterstützung bei der Herkunftssuche sowie eine lückenlose Aufarbeitung erfolgter Adoptionen.
Katastrophenhilfe in der Schweiz: Einbezug aller Kompetenzen
Motion. 25.3583Öffnet ein neues Fenster. Gesetzliche Grundlage für Katastrophenhilfe des Bundes.
Das SRK begrüsst Überlegungen zur Schaffung gesetzlicher Grundlagen für die Katastrophenhilfe in der Schweiz. Damit die betroffene Bevölkerung nach Katastrophenfällen wie jenem in Blatten möglichst rasch die nötige Hilfe erhält, sind die Kapazitäten und Kompetenzen von Hilfswerken und der Zivilgesellschaft einzubeziehen.
Menschliche Umsetzung des EU-Migrations- und Asylpakts
BRG. 25.037Öffnet ein neues Fenster. Botschaft des Bundesrates zum EU-Migrations- und Asylpakt.
Das SRK begrüsst, dass die Umsetzung des EU-Migrations- und Asylpakts teilweise Bestimmungen zur Sicherstellung von Rechten schutzsuchender Personen vorsieht. Der vorhandene Spielraum für eine menschliche Umsetzung des Pakts ist allerdings stärker zu nutzen:
Eine Beteiligung der Schweiz am Solidaritätsmechanismus ist zentral, um den mehrheitlich restriktiven Elementen des Pakts einen Aspekt der Humanität entgegenzusetzen. Der für die Solidaritätsmassnahmen vorgesehene Rahmen muss eine effektive Beteiligung der Schweiz zulassen und sollte prioritär auf das Instrument der Relocations setzen.
Das SRK begrüsst die für minderjährige Ausländer und Asylsuchende vorgesehene Sicherstellung der Rechtsvertretung während allen Verfahrensschritten. Gleichzeitig bedauert das SRK, dass diese nicht für alle asylsuchenden Personen ab Beginn des Überprüfungsverfahrens zur Verfügung stehen soll.
Resettlement als sicherer Fluchtweg erhalten
Motionen. 25.3625Öffnet ein neues Fenster / 25.3601Öffnet ein neues Fenster. Resettlement aussetzen, bis das Asylsystem stabilisiert ist.
Das SRK empfiehlt die Ablehnung der Motionen. Resettlement-Programme stellen für gewisse Flüchtlingsgruppen die einzige Möglichkeit dar, legal und sicher Zugang zu Schutz zu erhalten. Bereits heute ist Schweiz äusserst zurückhaltend bei Resettlement-Einreisen und finden die Situation im Asylwesen und die Kapazitäten der Kantone umfassend Berücksichtigung.