Gaza: Medizinische Versorgung sicher stellen
News
•Im Gazastreifen ist die humanitäre Lage dramatisch. Für die Zivilbevölkerung ist medizinische Hilfe kaum noch erreichbar. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) unterstützt die Arbeit des Palästinensischen Roten Halbmonds (PRH), welcher vor Ort Hilfe leistet. 150 Ambulanzfahrzeuge verstärken die medizinische Notfall-Versorgung in Gaza und im Westjordanland.
Lebensrettende Hilfe in Gaza
Das SRK unterstützt den PRH bei der Aufrechterhaltung seines Ambulanzdienstes. Dazu gehören:
Reparatur, Wartung und Kauf von Ambulanzfahrzeugen Ziel: 50 einsatzbereite Krankenwagen in Gaza und 100 im Westjordanland
Versorgung mit Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und Treibstoff
Ausbildung und psychosoziale Begleitung von Freiwilligen und medizinischen Teams, die oftmals mit schweren Traumata konfrontiert sind
Bereitstellung von Schutzmaterial für medizinisches Personal
Mit dieser Unterstützung trägt das SRK dazu bei, lebensrettende Hilfe zu ermöglichen.
Die Notfallteams des Palästinensischen Roten Halbmonds fahren mit den Ambulanzen dorthin, wo andere nicht hingelangen und bringen die Kranken und Verletzten in die wenigen noch halbwegs funktionierenden Kliniken.
Jürg Graf, Programmverantwortlicher Naher Osten beim SRK, nach seinem Besuch in den palästinensischen Gebieten
In Gaza ist das Gesundheitssystem weitgehend zusammengebrochen. Die meisten Menschen haben keine Transportmittel mehr. Viele Verletzte und Kranke benötigen dringend Hilfe. Die Einsatzteams des PRH leisten unter sehr schwierigen Bedingungen medizinische Hilfe und transportieren Kranke und Verletzte in die wenigen noch nicht zerstörten Gesundheitseinrichtungen. Obschon mit dem derzeitigen Waffenstillstand mehr Hilfe nach Gaza gelangt, ist die Lage nach wie vor sehr herausfordernd und wird es auch länger bleiben. Derzeit ist alles knapp und teuer.
Auch im Westjordanland ist die Lage sehr schwierig: Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist durch die auferlegten Bewegungseinschränkungen stark erschwert.
An Checkpoints müssen die Rettungsfahrzeuge warten – manchmal müssen Verletzte sogar von einer Ambulanz in die nächste getragen werden. Ambulanzfahrten, die früher 20 Minuten dauerten, brauchen heute oft stundenlang. Diese Verzögerungen können Leben kosten.
Jürg Graf
Gezielte Hilfe für medizinische Versorgung
Dank des Engagements des SRK wird die medizinische Notversorgung dort verstärkt, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Dies ermöglicht es, in akuten Situationen rasch zu reagieren. Etwa beim Transport von Verletzten, der Reparatur von Gesundheitseinrichtungen oder zur Unterstützung von medizinischen Teams. Die Hilfe des SRK trägt auch dazu bei, den Betrieb einzelner Spitäler aufrechtzuerhalten.
Der Palästinensische Rote Halbmond bringt Kranke und Verletzte kostenlos in die wenigen verbleibenden Spitäler – darunter besonders verletzliche Menschen: Ältere, Gebrechliche, chronisch Kranke, Schwangere und Kinder. Für viele ist dieser Dienst lebenswichtig.
Jürg Graf
Eine enge Zusammenarbeit
Der PRH ist vor Ort aktiv – dort, wo andere keinen Zugang haben. Er übernimmt Planung und Umsetzung der Hilfsmassnahmen. Im Rahmen der Zusammenarbeit leistet das SRK finanzielle und fachliche Unterstützung. Je nach Bedarf können zudem Fachpersonen entweder direkt vor Ort oder aus der Distanz eingesetzt werden. Seit Beginn der Unterstützung vom SRK im Juli 2025 hat der PRH mit dem medizinischen Notfalldienst über 16 000 Menschen im Gazastreifen erreicht.