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Enormer humanitärer Bedarf in Südsudan

Interview

Südsudan ist der jüngste Staat der Welt. Seit 2011 setzt sich das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) gemeinsam mit dem damals gegründeten Südsudanesischen Roten Kreuz (SSRK) für die Verletzlichsten im Land ein. Im Interview erzählt John Lobor, der Generalsekretär des SSRK, was die grössten Herausforderungen in seinem Land sind und wie er die Partnerschaft mit dem SRK erlebt.

Wie hoch ist der Bedarf an humanitärer Hilfe im Südsudan?

Enorm hoch. Naturkatastrophen, Konflikte und Epidemien sorgen in unserem Land immer wieder für grosses Leid. Das Rote Kreuz kümmert sich vor allem um gewaltsam vertriebene Menschen, Geflüchtete und ihre Aufnahmegemeinschaften. Denn sie sind am härtesten betroffen von diesen Katastrophen.

Wie arbeiten das Südsudanesische und das SRK zusammen?

Wir arbeiten seit über 20 Jahren zusammen. Bereits bevor der Südsudan vom Sudan unabhängig wurde, war das SRK in unserer Region tätig. Derzeit unterstützt uns das SRK an drei Standorten, wo wir uns für eine Verbesserung der Blutspende einsetzen und in Ost-Äquatoria zur Stärkung der Gesundheit der Menschen. Weiter sind wir daran, sechs unserer Zweigstellen im Land zu stärken. Darüber hinaus erhalten wir technische Unterstützung vom SRK.

Auf unsere Organisationsentwicklung bin ich stolz.

John Lobor, Generalsekretär des Südsudanesischen Roten Kreuzes

John Lobor

John Lobor, Generalsekretär des Südsudanesischen Roten Kreuzes

Der 59-jährige ist seit acht Jahren Generalsekretär des Südsudanesischen Roten Kreuzes. Vor 34 Jahren trat er dem Roten Kreuz als Freiwilliger bei. Er verfügt über einen Master-Abschluss in Entwicklungsplanung und ein Diplom in humanitärer Diplomatie. Zudem engagiert er sich als Umweltaktivist.

Was sind die wichtigsten Erfolge für das SSRK?

Da darf ich gleich fünf Bereiche aufzählen. Zuerst unser Einsatz für Rückkehrende, welche nach der Unabhängigkeit des Südsudans aus den Nachbarländern zurückkehrten. Dann unsere Nothilfe für die Menschen, die aufgrund der Konflikte vertrieben wurden. Wir stellten Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte und psychosoziale Unterstützung für sie bereit und sorgten für eine sichere und würdevolle Bestattung der Toten. Im Bereich der Epidemie-Bewältigung ist es die Nothilfe bei den Cholera-Ausbrüchen 2014, die Ebola-Vorsorge 2018 sowie unser Beitrag zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Auch unsere Nothilfe nach wiederkehrenden Überschwemmungen seit 2019 ist sehr umfassend. Auch auf unsere Organisationsentwicklung bin ich stolz. Wir haben ein systematisches Verfahren eingeführt, Kapazitäten und eine funktionierende Führung aufgebaut.

Was das Rote Kreuz in Südsudan tut

Welche Herausforderungen sehen Sie in Zukunft für das SSRK?

Das Südsudanesische Rote Kreuz ist zu einer grossen Organisation herangewachsen: Es zählt 21 Zweigstellen und über 340 Mitarbeitende. Um eine solche Struktur aufrechtzuerhalten, bedarf es finanzieller und personeller Ressourcen. Unser Ziel ist es, noch effizienter und wirkungsvoller arbeiten zu können, um die bedürftige Bevölkerung im ganzen Land zu versorgen.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem SRK?

Unsere Zusammenarbeit basiert auf einer gleichberechtigten Partnerschaft, Transparenz und Rechenschaftspflicht. Wir verfolgen die gleichen Ziele: die Opfer des Konflikts und die verletzliche Bevölkerung im Südsudan zu stärken. Indem uns das SRK bei der Entwicklung zu einer nachhaltigen Organisation unterstützt, können wir unsere Dienste für die Verletzlichsten im Land anbieten. Ich bin zuversichtlich und freue mich auf weitere Jahre einer gut funktionierenden Zusammenarbeit.

GUT ZU WISSEN

Stärkung Rotkreuz-Partner

Die Zusammenarbeit mit dem Südsudanesischen Roten Kreuz ist ein Beispiel für «National Society Development». Das SRK unterstützt andere nationale Rotkreuz- oder Rothalbmond-Gesellschaften in ihrer Organisationsentwicklung und in der Stärkung ihrer technischen Fähigkeiten. Je nach Bedarf erfolgt diese Unterstützung in den Bereichen Fundraising, Programmarbeit und Freiwilligen-Management. Dabei wird das Ziel verfolgt, dass die jeweilige nationale Gesellschaft nachhaltig in der Lage ist, die notwendigen Programme und Massnahmen zugunsten der verletzlichsten Menschen im Land umsetzen zu können.

Mehr Informationen zum «National Society Development»
Ein Mitarbeiter des Syrisch-Arabischen Halbmonds hält ein Baby auf dem Arm, sie lächeln sich an.

Programmbericht 2021

Wir zeigen unsere operative und finanzielle Leistung in der internationalen Zusammenarbeit auf. Unsere Berichterstattung fokussiert auf die Wirkung und die erzielten Ergebnisse. (auf Englisch)

Programmbericht 2021Mehr erfahren
Programmbericht 2021

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