Header

Meta Navigation

Main Navigation

Sudan: Freiwillige im Visier

Im Sudan herrscht seit über zweieinhalb Jahren ein blutiger Konflikt. Die Zivilbevölkerung zahlt einen hohen Preis. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Auch Mitarbeitende und Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds werden nicht verschont. Humanitäre Helfende und die Zivilbevölkerung müssen besser geschützt werden.

News vom 12. November 2025

Newsletter abonnieren

Am 27. Oktober 2025 wurden fünf Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds getötet. In Bara, einer von Kämpfen betroffenen Stadt, versorgten sie Familien mit Lebensmitteln. Die Stadt liegt in der Region Nord-Kordofan, 50 km von El Obeid entfernt. Zwei weitere Freiwillige werden vermisst. Dies, obwohl sie klar als Angehörige des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes erkennbar waren.

Aida Elsayed, Generalsekretärin des Sudanesischen Roten Halbmondes vor dem Sitz des SRK in Bern.
Das ist schockierend und darf nicht sein. Humanitäre Helfende müssen geschützt werden. Auf sie zu schiessen richtet sich direkt gegen den Grundsatz der Menschlichkeit, den sie verkörpern.

Aida Elsayed, Generalsekretärin des Sudanesischen Roten Halbmondes

Hilfe in einem gewaltsamen Konflikt

Der Zugang zur notleidenden Bevölkerung ist sehr schwierig. Der Sudanesische Rote Halbmond ist oft als einzige Organisation in der Lage, die Front zu passieren und einen sicheren Durchgang auszuhandeln, um die Bevölkerung mit dringend benötigten Hilfsmitteln zu versorgen.

Nach dem Fall der Stadt Al-Faschir in der Region Darfur kam es zu Übergriffen auf Zivilpersonen. Damit rückte der vergessene Konflikt wieder in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit.

Michael Herger
Die Lage im Sudan war schon vor dem Fall von Al-Faschir katastrophal. Jetzt ist alles noch schlimmer geworden.

Michael Herger, SRK-Delegierter für den Sudan

In diesem äusserst gewaltsamen Konflikt stehen auch die Zivilbevölkerung, humanitäres Personal und wichtige Einrichtungen in der Schusslinie. Sexualisierte Gewalt wird als Kriegswaffe eingesetzt. Zivilpersonen werden ohne Prozess hingerichtet. Ein Drittel der Bevölkerung musste fliehen.

Unsere Hilfe vor Ort

Der Sudanesische Rote Halbmond stützt sich auf ein Netz von 40 000 Freiwilligen im ganzen Land. Von ihnen arbeiten 12 000 unter lebensgefährlichen Bedingungen für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und andere Rotkreuz- und Rothalbmond-Organisationen.

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) arbeitet seit über 30 Jahren mit dem Sudanesischen Roten Halbmond zusammen. Nach der Konflikt-Eskalation fokussierte das SRK seine Tätigkeiten auf die daraus resultierenden Bedürfnisse und die Stärkung der lokalen Schwestergesellschaft, die direkt mit der Notlage konfrontiert war. Unter anderem unterstützt das SRK deren lokale Zweigstelle in El Obeid, dem Hauptort der Region Nord-Kordofan. Viele intern vertriebene Menschen hatten dort Zuflucht gefunden.

Fakten zur humanitären Krise im Sudan

Menschen

30 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe.

Medizinische Einrichtungen

80 Prozent der medizinischen Einrichtungen des Landes sind ausser Betrieb.

Menschen

12 Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Viele davon sind immer noch auf der Flucht.

Helfen unter Lebensgefahr – ein Dilemma

Es besteht die Gefahr, dass sich die Front weiter in Richtung El Obeid verschiebt. Viele Menschen verlassen daher die Stadt. Die vom SRK unterstützten Projekte versorgten zahlreiche Personen mit lebensrettender humanitärer Hilfe. Nun mussten für diese Projekte Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden.

Die humanitären Bedürfnisse der betroffenen Menschen vor Ort sind enorm. Der Zivilbevölkerung fehlt es am Lebensnotwendigsten und sie benötigen dringend Hilfe. Doch die humanitären Helfenden müssen geschützt werden und dürfen nie ein Ziel von Gewalt sein. Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung fordert ganz klar: Die Sicherheit von humanitären Akteuren und Zivilpersonen muss unter allen Umständen gewährleistet werden. Nur so kann die dringend benötigte Hilfe die Menschen erreichen, die am stärksten unter dem Konflikt leiden. 

Mit den aktuellen Vorfällen wurden seit dem Ausbruch des Konflikts bereits 33 Mitarbeitende und Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds und des IKRK getötet. Sie alle verloren ihr Leben bei ihrer humanitären Arbeit.

Helfen Sie dort, wo es am nötigsten ist

Ich möchte einmalig spenden.
CHF

Diese Seite teilen