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Nothilfe im Sudan – ein Jahr nach Ausbruch des Konflikts

News

Vor einem Jahr, am 15. April 2023, brach der gewaltsame Konflikt im Sudan aus. Die Kämpfe breiteten sich rasch auf das ganze Land aus. Millionen von Menschen mussten ihr Zuhause überstürzt verlassen. Andrea Maragno, Delegierter des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) für Sudan koordiniert die Hilfe des SRK von Nairobi in Kenia aus.

Das SRK unterstützt unter anderem eine Zweigstelle seiner sudanesischen Schwestergesellschaft in der Region Nord-Kordofan. Dort führte es bereits vor dem Ausbruch des Konflikts Gesundheitsprojekte durch, vor allem in Schulen. Als der Konflikt ausbrach, suchten viele Menschen aus den umliegenden Dörfern Zuflucht in den Schulen von El Obeid, der Hauptstadt von Nord-Kordofan. Seither sind in einem Teil der Schulen Geflüchtete untergebracht.

Gemeinsam stellen das SRK und der Sudanesische Rote Halbmond Wasser- und Sanitäranlagen bereit und verteilen Moskitonetze und Erste-Hilfe-Kits, um Krankheiten wie Malaria und Cholera vorzubeugen. Weiter bieten sie den Vertriebenen psychosoziale Unterstützung, besonders den Kindern.

Andrea Maragno, SRK-Delegierter

Andrea Maragno kennt den Sudan gut und hat viel Erfahrung mit Konfliktsituationen. Während des Konflikts in Syrien arbeitete er im Nachbarland, in der Südtürkei. Auch im Irak und in vielen anderen Ländern der Welt war er im Einsatz. 2012 und 2013 war er bereits für das Spanische Rote Kreuz im Sudan. Ab 2021 arbeitete er als SRK-Delegierter in Khartum, bis er aufgrund der Eskalation der Gewalt seine Arbeit von Nairobi in Kenia aus weiterführen musste.

Eine Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds spielt mit kleinen Kindern.

Die Lage in Sudan in Zahlen

0Menschen

benötigen humanitäre Hilfe

0intern Vertriebene

befinden sich innerhalb des Landes auf der Flucht.

0geflüchtete Menschen

mussten das Land verlassen.

Miliz kontrolliert Zufahrtsstrassen

«In der Stadt ist die Lage relativ ruhig, Märkte und Banken funktionieren einigermassen normal. Aber die Spitäler und Gesundheitszentren erhalten keinen Nachschub mehr. Die Zufahrtsstrasse nach El Obeid wird von Miliztruppen kontrolliert. Das macht die Versorgung der Menschen schwierig», so Andrea Maragno. Er steht in ständigem Kontakt mit der lokalen Zweigstelle des Sudanesischen Roten Halbmonds (SRH).

Selbst für den SRH-Hauptsitz ist es nicht möglich, Grundbedarfsartikel wie Erste-Hilfe-Kits und Nahrungsmittel an die Zweigstelle Nord-Kordofan zu schicken. Die Stadt zu verlassen, um sich in benachbarte Städte und Dörfer zu begeben, ist ebenfalls schwierig: «An zahlreichen Checkpoints versuchen Bewaffnete, den Reisenden alles Mögliche abzunehmen. Das macht es sehr riskant, El Obeid zu verlassen.»

4000 Freiwillige landesweit aktiv

Drei Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds in roten Jacken entladen Nahrungsmittelhilfspakete für die Bevölkerung.

Die Mitarbeitenden und Freiwilligen des SRH gehören entweder zu den Gemeinschaften, welche die Geflüchteten aufnehmen, oder sind selbst auf der Flucht. Ihre Arbeitsbedingungen sind schwierig. Manchmal setzen sie gar ihr Leben aufs Spiel, um der lokalen Bevölkerung zu helfen. In den sicheren Gebieten leisten die Mitarbeitenden und Freiwilligen Nothilfe. Diese wird von der Zweigstelle aus koordiniert. «In den unsicheren Zonen helfen sie, so gut sie können. Die Zweigstelle kann sie dort nicht unterstützen», bedauert Andrea Maragno.

Unsere Schutzzeichen werden von den Konfliktparteien nicht respektiert. Zahlreiche Fahrzeuge des SRH wurden geplündert und rote Westen gestohlen. Es ist daher schwierig zu sagen, ob jemand in einer SRH-Weste tatsächlich ein Freiwilliger des Roten Halbmondes ist.

Andrea Maragno, Landeskoordinator

Damit sie ihre Arbeit in Sicherheit verrichten können, müssen die Freiwilligen in den lokalen Gemeinschaften als solche erkannt werden. Der SRH setzt alles daran, um die Sicherheit seiner freiwilligen Helferinnen und Helfer zu gewährleisten. Das gilt auch für das SRK. Freiwilligen werden nicht in Gebiete geschickt, die zu gefährlich sind.

Materielle Unterstützung für Freiwillige und lokale Mitarbeiter

In Nord- und West-Kordofan unterstützt das SRK die Mitarbeitenden und Freiwilligen seiner sudanesischen Schwestergesellschaft, damit diese den Vertriebenen weiterhin helfen können.

Das SRK bezahlt den Internet-Zugang, Material für die tägliche Arbeit, Löhne und Versicherungen. Ausserdem half das SRK bei der Umsiedlung von lokalen Mitarbeitenden, die in besonders gefährlichen Gebieten wohnten. Es übernahm die Kosten für Kleidung und Fahnen, um die Mitglieder des SRH als solche erkennbar zu machen.
Weil mehrere Lagerhäuser geplündert oder beschädigt wurden, mussten neue gemietet werden. Das SRK finanziert ausserdem den Kauf und die Miete von Fahrzeugen, das Benzin für den Transport von Mitarbeitenden und Freiwilligen des SRH sowie Stromaggregate.

Ein langjähriges Engagement

Das Schweizerische Rote Kreuz unterstützt den Sudanesischen Roten Halbmond seit mehr als 30 Jahren. Wir unterstützten Projekte in den Bereichen Gesundheit, Wasser und Hygiene. Mit dem Ausbruch des Konflikts mussten langfristige Projekte eingestellt werden. Das Schweizerische Rote Kreuz konzentrierte sich auf die Nothilfe. Einerseits durch Beteiligung an der Hilfe der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, andererseits durch direkte Unterstützung des Sudanesischen Roten Halbmonds, damit dieser seine Aktivitäten aufrechterhalten und verstärken kann.

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