Strategie Internationale Zusammenarbeit 2025-2028: Unsere Position
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) äussert sich zur IZA-Strategie 2025- 2028. Diese hat der Bundesrat in die Vernehmlassung gegeben. Das SRK begrüsst, dass Gesundheit ein Schwerpunkt ist. Allerdings erachtet es die vorgeschlagenen Mittel als zu knapp, um alle Ziele zu erreichen. Es fordert die nötigen Mittel und regt Präzisierungen an.
Unsere Position
Als humanitäre Organisation setzt sich das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) in seiner «rôle d’auxiliare des pouvoirs publics» (Hilfsorganisation der staatlichen Behörden im humanitären Bereich) und als Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung weltweit für die Verletzlichsten ein. Aus dieser Perspektive und aufgrund unserer Expertise in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit beurteilen wir die IZA-Strategie 2025-2028 wie folgt:
Globale Herausforderungen häufen sich
Das SRK teilt die Analyse des Bundesrats: Die Welt wurde in den letzten Jahren zersplitterter, instabiler und gefährlicher. Ausdruck davon sind die Covid-19-Pandemie, der fortschreitende Klimawandel und der Ausbruch von bewaffneten Konflikten, etwa in der Ukraine oder in Sudan. Bei der Armutsbekämpfung und im Bereich der menschlichen Entwicklung gibt es Rückschritte.
Weltweiter humanitärer Bedarf verlangt nach Ausbau des Engagements
Angesichts einer zunehmend komplexen Welt ist die Schweiz aufgefordert, ihren Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen zu leisten. Mit der vom Bundesrat vorgeschlagenen IZA-Strategie 2025-2028 gelingt das aus unserer Sicht nur bedingt. Das SRK regt Präzisierungen in der Strategie an, um deren Wirksamkeit zu erhöhen. Und es fordert auf, den zur Zielerreichung nötigen Mittelbedarf sicherzustellen.
Unsere Kernbotschaften
Was wir befürworten:
die Schweiz setzt sich weiterhin dafür ein, dass Not und Armut in der Welt gelindert werden.
Gesundheit als Schwerpunkt in der internationalen Zusammenarbeit. Aber es braucht ein breiteres Verständnis von Gesundheit.
Was wir fordern:
Lokalisierung: Das Engagement der Schweiz muss lokale Akteure und Organisationen stärken.
Triple Nexus: Das internationale Engagement der Schweiz soll möglichst langfristig wirken. Dazu müssen die humanitäre Hilfe, die Entwicklungszusammenarbeit und die Friedensförderung zusammen gedacht werden - im «Triple Nexus».
Finanzielle Mittel, die den humanitären Bedürfnissen entsprechen. Humanitäre Not stieg in den letzten Jahren massiv an und verlangt nach einer entsprechenden Reaktion.
Eine Mittelzuweisung an die Ukraine, die dem dortigen ausserordentlichen Finanzierungsbedarf entspricht und nicht zulasten anderer Regionen und Schwerpunkte – auf Kosten der ärmsten Länder – geht.
Um was geht es?
Mit der Strategie der Internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 (IZA-Strategie) legt der Bundesrat die strategischen Ziele und den geografischen Fokus der Internationalen Zusammenarbeit der Schweiz fest. Weiter definiert er den dafür anfallenden Finanzierungsbedarf. Folgende strategische Ziele, Schwerpunktregionen und finanziellen Mittel schlägt der Bundesrat vor:
Vier strategische Ziele:
Vier Schwerpunktregionen
Asien
Nahost und Nord-Afrika
Ost-Europa
Subsahara-Afrika
Diese Schwerpunktregionen sind in 44 Schwerpunktländer unterteilt, auf die sich die IZA-Mittel hauptsächlich beschränken.
Mit Haiti, Kolumbien und Peru kommen drei Schwerpunktländer ausserhalb der definierten Schwerpunktregionen hinzu.
Finanzielle Mittel
Der Bundesrat beantragt finanzielle Mittel im Umfang von CHF 11.451 Milliarden.