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Ein betagter Mann mit seinem Sohn in einem Garten. Sie stehen vor einem Beet.

Betreuende Angehörige: Voneinander lernen

Reportage

In vier Kantonen organisiert das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) Austauschtreffen für betreuende Angehörige von demenzkranken Menschen. Eugen Kiener hat an mehreren Treffen in Olten teilgenommen. Er betreut seine 90-jährigen Eltern.

Text: Evelyne Monnay | Fotos: Susanne Goldschmid

Den Kieners ist soziales Engagement sehr wichtig. Eugen Kiener senior (Vater und Sohn heissen gleich) war Gemeindepräsident von Fulenbach im Kanton Solothurn. Seine Frau Lucie Kiener war im Kirchenchor aktiv. Heute sind beide 90 Jahre alt und dank der Unterstützung ihres Sohnes können sie immer noch in ihrem Familienhaus wohnen.

Porträtfoto von Eugen Kiener, er trägt ein rotes Poloshirt und Brille.

Eugen Kiener junior arbeitete früher für die Samariter Schweiz. Mit 61 Jahren konnte er sich frühpensionieren lassen. Allmählich besuchte der 67-jährige alleinstehende Mann immer öfter seine Eltern.

Heute fährt er mit dem Velo bis viermal pro Woche zu ihnen. Er verbringt den ganzen Tag dort - pflegt den Garten, geht einkaufen, bezahlt mit seiner Mutter die Rechnungen, zieht seinem Vater die Antithrombose-Strümpfe aus oder legt mal einen Verband an.

«Dank ihm können wir noch hier leben.»

Austausch mit anderen Angehörigen

Eugen Kiener nahm am Kurs «Angehörige betreuen und pflegen» vom SRK Kanton Solothurn teil. Er erzählt:

Die betreuende Angehörige, die ich im Kurs kennengelernt habe, sind nicht alle in einer so guten Situation wie ich. Entweder in finanzieller Hinsicht oder in Bezug auf die körperliche und psychische Belastung.

Eugen Kiener, betreuender Angehöriger

Es sind überwiegend Frauen und einige sind in einer schwierigen Lebenssituation gefangen. Wie die 80-jährige Frau, deren Mann zu ihr sagte: «Ich brauche keine Spitex, du machst das sehr gut!»

Care-Giver-Netzwerke

Der Kurs, den Eugen Kiener besuchte, ist Teil der als «Care-Giver-Netzwerke» bezeichneten Austauschtreffen des SRK für betreuende Angehörige.

Die Netzwerke gibt es in vier Kantonen. Sie bieten die Möglichkeit, mit Menschen zu sprechen, die Ähnliches erleben.

Johnson & Johnson

Das Unternehmen unterstützt die Entlastung für betreuende Angehörige des SRK.

Demenz: nützliches Wissen

Bei diesen Treffen vermitteln zudem Fachpersonen nützliches Wissen. Eugen Kiener lernte zum Beispiel, dass er die betroffene Person nicht an ihre Schwächen erinnern soll. Stellt sie mehrmals dieselbe Frage, bringt es nichts, sie darauf hinzuweisen.

Er wurde zudem ermutigt, sich Zeit für sich zu nehmen. Dies hat ihn bestärkt. In diesem halben Jahr gelang es ihm bereits zweimal, zu sagen: «Jetzt verreise ich eine Woche!» Seine Eltern akzeptierten es gut.

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