Rotkreuzversammlung: «Das Rote Kreuz braucht es mehr denn je»
Medienmitteilungen
•Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) hielt am Samstag, 28. Juni 2025, in Lausanne seine 27. ordentliche Rotkreuzversammlung ab. Bundesrat Guy Parmelin überbrachte den Delegierten per Videobotschaft Grussworte und hob hervor, dass das SRK eine der wichtigsten Säulen für die humanitäre Politik der Schweiz darstelle. Für den Rotkreuzrat und die Geschäftsprüfungskommission wurde je ein neues Mitglied gewählt.
Die humanitären Bedürfnisse nehmen weltweit zu. Gleichzeitig gibt es weniger Geld für humanitäre Hilfe, internationale Zusammenarbeit und sozialen Zusammenhalt. Vor diesem Hintergrund hob SRK-Präsident Thomas Zeltner die Bedeutung des Roten Kreuzes hervor: «Das Rote Kreuz braucht es mehr denn je.» Er verdankte das enorme Engagement der Mitarbeitenden und Freiwilligen der Rotkreuz-Organisationen: «Mit ihrem Einsatz für die Mitmenschen, ihrem Mitgefühl und ihrer Solidarität transportieren sie Henry Dunants Vision in die Zukunft.»
Anschliessend richteten Ständerat Pascal Broulis, die Waadtländer Staatsrätin Rebecca Ruiz sowie per Videobotschaft Bundesrat Guy Parmelin Grussansprachen an die Teilnehmenden. «Das Schweizerische Rote Kreuz ist eine der wichtigsten Säulen unserer humanitären Politik und gleichzeitig eines ihrer stärksten Symbole. Es entfaltet seine Kraft in den Köpfen und Herzen der verletzlichsten Menschen», so Bundesrat Guy Parmelin. Die Anwesenden seien Teil dieser Kette der Solidarität, welche die Menschen einander näherbringe und miteinander verbinde und dem Wort «Altruismus» seine wahre Bedeutung verleihe.
2024: langfristige Projekte und diverse Nothilfe-Einsätze
Die Delegierten verabschiedeten an der Rotkreuzversammlung den Jahresbericht 2024. Im Jahr 2024 engagierten sich in der Schweiz rund 48 000 Freiwillige für das Schweizerische Rote Kreuz – zum Beispiel bei der Hilfe für ältere Menschen, der Unterstützung für Geflüchtete oder der Ersten Hilfe. Das SRK lancierte hierzulande Bildungsprojekte, etwa für die Integration von Geflüchteten in der Pflege oder zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Nach den verheerenden Unwettern in den Kantonen Bern, Tessin und Wallis im Sommer 2024 war die Solidarität in der Bevölkerung gross. Mit den zahlreichen Spenden unterstützte das SRK Betroffene der Unwetter finanziell.
Im Rahmen seiner Auslandtätigkeiten leistete das SRK Nothilfe im Gazastreifen, im Libanon und in Syrien. Ausserdem unterstützte es weiterhin den Sudanesischen Roten Halbmond. Dieser versorgt die Menschen, die aufgrund des Konflikts vertrieben wurden, unter anderem mit Wasser, medizinischer Hilfe und psychosozialer Unterstützung. Gleichzeitig führte das SRK seine längerfristigen Projekte in über 30 Ländern fort, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Katastrophenvorsorge. Damit trug es zur Stärkung der Gesundheit und Resilienz der lokalen Gemeinschaften bei.
Ergänzungswahlen für Rotkreuzrat und GPK
An der Rotkreuzversammlung wurden für die Amtsperiode 2023 bis 2027 Ergänzungswahlen für den Rotkreuzrat, das oberste Führungsorgan des Schweizerischen Roten Kreuzes, und die Geschäftsprüfungskommission (GPK) vorgenommen. Als Ersatz für den zurücktretenden Christian Ludwig wurde Alexandra Kämpf vom SRK Kanton Solothurn in den Rotkreuzrat gewählt. Die bisherige Rotkreuzrätin Barbara Wyssbrod wurde zur Vizepräsidentin gewählt. Loïc Etter wurde als neues Mitglied in die GPK aufgenommen.
Die Delegierten entschieden zudem, dass operative Geschäfte von übergeordneter Bedeutung für den SRK-Verbund weiterhin in einem organisationsübergreifenden Verbundkreis geregelt werden. Der Verbundkreis war 2023 vorerst versuchsweise für zwei Jahre eingesetzt worden. Er soll positive Veränderungen in der Organisations- und Zusammenarbeitskultur, bei der Entscheidungsfindung und der Transparenz auf Verbundebene bewirken.