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Im Einsatz gegen Cholera in Malawi

Reportage

In Malawi gab es in vielen Orten Fälle von Cholera. Auch im Bezirk Mzimba, wo Alice Chanza lebt. Aber in ihrem Dorf ist die Krankheit nicht ausgebrochen. Die Rotkreuz-Freiwillige setzt sich dafür ein, dass die Dorfbevölkerung die Hygiene-Massnahmen umsetzt. Sie vermittelt Wissen zu Gesundheit weiter. Das Rote Kreuz schafft in Dörfern wie diesem den Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und Hygiene – der Grundlage für ein gesundes Leben. Freiwillige wie Alice Chanza spielen dabei eine wichtige Rolle.

Text: Franziska Bundi | Fotos: Bernard van Dierendonck

Alice Chanza ist die Erste im Dorf mit einer eigenen Latrine. Diese hat sie selber gebaut. Auch das Tippy Tap, mit dem sie sich die Hände wäscht. Alice Chanza lebt im nördlichen Hügelland Malawis. Die alleinerziehende Mutter engagiert sich als Freiwillige des Roten Kreuzes für bessere Hygiene und Gesundheit in ihrem Dorf.

Ein Tritt mit dem Fuss auf einen Ast genügt: Das Wasser fliesst aus einem Kanister über die Hände von Alice Chanza. Sie greift nach der Seife in der Astgabel. Die 39-Jährige weiss, dass Händewaschen hilft, um gesund zu bleiben. Sie hat vom Roten Kreuz gelernt, das Tippy Tap sowie die Latrine zu bauen und instand zu halten. Darauf ist sie stolz.

Eine Frau wäscht sich die Hände mit Wasser, das aus einem grossen Plastikbehälter fliesst. Dieser ist an einer hüfthohen Konstruktion aus Ästen befestigt.

KURZ ERKLÄRT

Was ist ein Tippy Tap?

Ein Tippy Tap ist eine einfache, aber geniale Vorrichtung zum Händewaschen - sogar für Kinder leicht zu bedienen. Jeder kann sie selber bauen mit Ästen, einem Stück Schnur und einer Pet-Flasche. Ein Fusstritt auf den untersten Ast und die Flasche kippt, ohne dass man sie berühren muss. Die Seife liegt in der Astgabel bereit.

In fünf Minuten Gehdistanz vom kleinen Ort Alufeyo Mbale hat das Rote Kreuz bis zum Grundwasser 40 Meter tief gebohrt.

Bis zu zwölf Mal täglich holt Alice Chanza Wasser für ihren fünfköpfigen Haushalt, der mit ungefähr 240 Litern pro Tag auskommt. In der Schweiz verbraucht eine vergleichbare Familie im Schnitt mehr als drei Mal so viel Wasser. In Malawi ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser nicht selbstverständlich. Millionen von Menschen müssen in einem der ärmsten Länder verunreinigtes Wasser trinken.

Eine Wasserpumpe verändert das Leben

Ein glaubwürdiges Vorbild

Alice Chanza ist alleinerziehend mit drei eigenen Kindern und einem Neffen. Was sie vom Roten Kreuz lernt, wendet sie zuerst zu Hause an. Sie ist für die anderen im Dorf ein glaubwürdiges Vorbild. Seit das Rote Kreuz die Lebensumstände im Dorf verbessert, engagiert sich die selbstbewusste Frau als Rotkreuz-Freiwillige.

Als Trainerin ihrer Region leitet sie eine Gruppe von Freiwilligen und besucht einmal im Monat eine Weiterbildung, die vom SRK finanziert wird. Die Rotkreuz-Freiwilligen ziehen von Haus zu Haus und sensibilisieren jährlich über 30000 Haushalte im ländlichen Gebiet zu Hygiene und Gesundheit.

Jetzt, wo in Malawi Cholera ausgebrochen ist, müssen alle besonders Acht geben. Die Durchfallerkrankung kann tödlich enden, wenn sie nicht behandelt wird. Die Rotkreuz-Freiwilligen informieren über den Ausbruch, die Symptome und sie erklären, welche Bedeutung Hygiene dabei hat.

So hat Cholera keine Chance

Trotz ihres beschwerlichen Alltags widmet sich Alice Chanza voller Elan ihrem freiwilligen Engagement: «Ich sehe und erlebe selber, was für eine Wirkung meine Arbeit hat. Die Kinder sind seltener krank.» Die lokale Rotkreuz-Mitarbeiterin, Maureen Mwakanema, stimmt ihr zu: «In diesem Dorf konnten wir Durchfallerkrankungen deutlich reduzieren.» Es braucht aber in vielen anderen Dörfern noch Überzeugungsarbeit, denn landesweit waschen sich nur etwa 30 Prozent der Bevölkerung gründlich genug die Hände.

Was das Rote Kreuz in Malawi bewirkt

0Wasserpumpen

So viele Wasserpumpen hat das Malawische Rote Kreuz unterstützt vom SRK bisher installiert oder wieder Instand gestellt.

0Menschen

So viele Menschen erhielten ab 2014 Zugang zu sauberem Wasser.

0Haushalte

So viele Haushalte pro Jahr werden von den Freiwilligen des Roten Kreuzes zu Hygiene und Gesundheit sensibilisiert.

Porträtfoto von Carole Dahinden. Sie trägt ein Polo-Shirt mit Logo des SRK.
Viel Leid kann verhindert werden, wenn alle Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und Hygiene-Massnahmen umsetzen könnten. Ein Tippy Tap mit Seife ist die kostengünstigste und effizienteste Massnahme, um Krankheiten vorzubeugen.

Carole Hinden, SRK-Delegierte Malawi

Not in Malawi

Armut und schlechte Gesundheit

  • Malawi liegt im südlichen Afrika. Es zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Über die Hälfte der Bevölkerung muss mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen.

  • Malawis Gesundheitsindikatoren zählen zu den schlechtesten weltweit. Die Müttersterblichkeit ist eine der höchsten. Rund die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Hygiene-Einrichtungen. Jährlich sterben Hunderte Kinder an den Folgen von Durchfallerkrankungen.

Naturkatastrophen und Hunger

Auch Nothilfe ist immer wieder nötig. Die Klimakrise trifft Malawi besonders. Extremwetter-Ereignisse treten häufiger und intensiver auf. Wirbelstürme zerstören lebenswichtige Infrastruktur. Überschwemmungen und Dürren verursachen Ernteausfälle. Die Ernährungskrise ist im ganzen Land spürbar.

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