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Hoffnungsschimmer mitten im Konflikt

News

Kürzlich eröffnete das IKRK ein Feldspital in Rafah im Gazastreifen. Das Spital ist vor allem auf Geburtshilfe spezialisiert. Es wird helfen, die Bevölkerung im Konfliktgebiet medizinisch zu versorgen. Der Bedarf ist riesig. Auch das SRK engagiert sich: Es unterstützt das Spital mit Fachpersonal.

Sanad bedeutet «Unterstützung». Ein sinnbildlicher Name für das erste Kind, das in der Einrichtung des IKRK im Gazastreifen auf die Welt gekommen ist. Seine Mutter Reem Abo Mousa erklärt, sie sei zuerst in andere Spitäler gegangen, habe dort aber wegen des Mangels an medizinischem Personal nicht aufgenommen werden können. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind nur noch 30 Prozent der medizinischen Einrichtungen einigermassen funktionsfähig und wegen der zu hohen Anzahl an Notfall-Patientinnen und -Patienten überlastet. 

Sanad in den Armen seiner Mutter Reem Abo Mousa, beobachtet von Ida McFadzean, Spezialistin für Gynäkologie und Geburtshilfe des Norwegischen Roten Kreuzes.

Schwangerschaft in Angst

Reem Abo Mousas Schwangerschaft war von Leid, Unsicherheit und einem ständigen Hin und Her zwischen Rafah, Khan Younis und Al-Mwasi geprägt. Unter diesen Umständen war es unmöglich, die Schwangerschaft zu begleiten und die notwendigen Untersuchungen durchzuführen, um sich zu vergewissern, dass es dem Baby gut geht. Die werdende Mutter fand in den letzten Monaten auch nicht die für eine normale Ernährung notwendigen Lebensmittel und konnte die während einer Schwangerschaft empfohlenen Vitamine nicht einnehmen. Reem Abo Mousa ist erleichtert, dass der Kaiserschnitt gut verlaufen und Sanad gesund ist. Sie macht sich aber Sorgen wegen der fehlenden Nahrungsmittel und weiss nicht, wohin sie gehen soll.

12 nationale Rotkreuz-Gesellschaften im Einsatz

Vor der Aufnahme der ersten Patientinnen und Patienten mussten die Logistikerinnen und Logistiker der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung auf einem Sandgelände eine Struktur errichten.

Das IKRK-Feldspital verfügt über eine maximale Kapazität von 60 Betten. Es kann täglich rund 200 Menschen medizinisch versorgen. Das SRK und 11 weitere nationale Rotkreuz-Gesellschaften unterstützen den Einsatz mit Fachpersonal, medizinischen Geräten und Medikamenten. In den vergangenen Wochen war ein Logistiker der SRK-Nothilfeteams am Aufbau der Zeltstruktur beteiligt. Ausserdem beschloss das SRK, dem Aufruf des IKRK zu folgen und Gesundheitsfachleute zu entsenden. Trotz des schwierigen Umfelds haben sich mehrere von ihnen schon zur Verfügung gestellt. Das Spital braucht vor allem ärztliches Personal in den Bereichen Chirurgie, Notfallmedizin und Anästhesie.

SRK an mehreren Fronten

Das SRK unterstützt das IKRK in Israel und den besetzten Gebieten finanziell und fachlich. Zudem unterstützt es die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften durch die Präsenz einer Einsatzleiterin in Jordanien und eines Logistikers in Ägypten. Auch das Libanesische Rote Kreuz (LRK) ist direkt von der Krise an der Grenze zwischen Israel und Libanon betroffen. Das SRK unterstützt das LRK über seine Delegation in Beirut, insbesondere im Bereich der Blutversorgung. 

Für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts

Seit Ausbruch des Konflikts haben 22 Angehörige der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung in Gaza und Israel ihr Leben verloren. Das IKRK ruft erneut zum Schutz der Zivilbevölkerung, des humanitären und medizinischen Personals sowie der medizinischen Einrichtungen im Rahmen des humanitären Völkerrechts auf.

Über das Humanitäre Völkerrecht

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