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Ein weisser Lastwagen mit Rotkreuz-Emblem ist auf einem fabrikähnlichen Areal parkiert. Auf seiner Ladefläche stehen drei Menschen inmitten von aufeinandergestapelten Kartonschachteln. Zwei Menschen verfolgen das Geschehen vom Boden aus. Sie haben uns den Rücken zugewandt und tragen rote Westen, auf denen das rote Kreuz aufgedruckt ist.

SRK erhöht freigegebene Mittel zur Bewältigung der Ukrainekrise auf CHF 25 Millionen

Medienmitteilungen

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) gibt zusätzlich zu den bereits gesprochenen 15 Millionen Franken weitere 10 Millionen Franken frei, um den vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen im In- und Ausland zu helfen. Es zeichnet sich ab, dass die Ukrainekrise die Behörden, die Gesellschaft und die Hilfswerke in der Schweiz längerfristig stark fordern wird. Die Finanzierung von Soforthilfe und Integrationsmassnahmen im Inland muss jetzt sichergestellt werden.

In der Schweiz hat die Ukrainekrise eine ungekannte Solidaritätswelle ausgelöst, in der das SRK bisher rund 34 Millionen Franken an Spendengeldern für die vom Krieg betroffenen Menschen von Privatpersonen, Wirtschaft, Stiftungen und Behörden sammeln konnte (Stand 8. April 2022). Bis jetzt hat das SRK rund 12 Millionen Franken für die Nothilfe in der Ukraine und in angrenzenden Ländern eingesetzt, rund 3 Millionen Franken stehen für Projekte in der Schweiz zur Verfügung. Um in der enorm volatilen Krise weiterhin schnell und pragmatisch agieren zu können, erhöht das SRK die freigegebenen Mittel zur Bewältigung der Ukrainekrise auf insgesamt 25 Millionen Franken.

SRK leistet Nothilfe im Ausland und subsidiäre Unterstützung in der Schweiz

Diese Woche hat die erste Ablösung des fünfköpfigen SRK-Teams in der Ukraine stattgefunden. Seit Mitte März unterstützt das SRK in Ivano-Frankivsk und Ternopil im Westen der Ukraine das Ukrainische Rote Kreuz vor Ort. Im Vordergrund steht die Nothilfe für Unterkunft und Gesundheit von Menschen, die innerhalb des Landes auf der Flucht sind. Das SRK beschafft 16'000 Betten und Decken für intern vertriebene Menschen und liefert auch medizinisches Material, damit die Spitäler in den beiden Regionen ihre Vorräte aufstocken können. Das SRK hat bisher CHF 870'000 von der Glückskette erhalten. Michael Kramer, der soeben von einem dreiwöchigen Einsatz in der Westukraine zurückgekehrte SRK-Teamleiter, sieht den riesigen weiteren Bedarf und sagt: «Wir sind dankbar für die rasche Unterstützung durch die Glückskette. Weitere Hilfe ist dringend nötig. Die Spendenplattform von SRG und Hilfswerken sollte nun sofort einen grösseren Teil der bisher gesammelten 110 Millionen Franken ihren Partnerhilfswerken für die Arbeit vor Ort zur Verfügung stellen.»

Die Situation der in der Schweiz ankommenden Menschen ändert sich sehr schnell und verlangt seitens Bund, Kantonen und der Hilfswerke eine grosse Agilität, enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Das SRK unterstützt in seiner «rôle d’auxiliaire des pouvoirs publics» mit seinen Freiwilligen den Betrieb von verschiedenen Bundesasylzentren und Anlaufstellen. Im Bundesasylzentrum Zürich hat das SRK das Vermittlungsdesk für Gastfamilien aufgebaut. In mehreren Kantonen übernehmen die Rotkreuz-Kantonalverbände die Betreuung der Gastfamilien.

Finanzierung von Soforthilfe und Integrationsmassnahmen muss gesichert sein

Das SRK geht davon aus, dass der Einsatz in der Ukraine andauern wird und der Bedarf an Nothilfe vor Ort längerfristig bestehen bleibt. Mindestens drei Viertel der zusätzlich vom SRK freigegebenen 10 Millionen Franken sind deshalb für die Verwendung in der Ukraine und in den angrenzenden Ländern vorgesehen. Je länger der Krieg dauert und je grösser die Zerstörung in der Ukraine wird, desto länger werden Geflüchtete bei uns in der Schweiz bleiben. Eine baldige Rückkehr ist in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen kaum vorstellbar. Die Behörden, die Gesellschaft und die Hilfswerke in der Schweiz werden in den kommenden Monaten, wenn nicht Jahren, stark gefordert sein.

Der Bedarf an Soforthilfe – beispielsweise in Form von einmaliger finanzieller Soforthilfe, Beratungsdienstleistungen, Nahrungsmittelhilfe, Übersetzung oder psychosozialer Unterstützung – ist akut. Zudem gilt es, subsidiäre Integrationsmassnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Um die Finanzierung der nötigen Massnahmen zu sichern, hat das SRK zusammen mit der Caritas Schweiz, als mandatierte Partner der Glückskette für die Opfer besonders schwerwiegender Ereignisse in der Schweiz, die sofortige Freigabe eines Teils der bisher von der Glückskette gesammelten 110 Millionen Franken für die Hilfe in der Schweiz beantragt.

Neuer Fonds der Humanitären Stiftung SRK

Nach dem Grundsatz der Unparteilichkeit und Gleichbehandlung aller Verletzlichen in der Schweiz und im Ausland setzt sich das SRK dafür ein, dass andere Gruppen von Geflüchteten in der aktuellen Ukraine-Krise nicht vergessen gehen. Die Humanitäre Stiftung SRK schafft einen neuen freien Fonds «Ukrainekrise und ihre Folgen», um Projekte und Hilfsangebote zugunsten von verschiedenen Gruppen von Verletzlichen im In- und Ausland realisieren zu können. Damit kann das SRK in spezifischen Fällen einer Ungleichbehandlung entgegenwirken.

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