Header

Meta Navigation

Leichte Sprache

Main Navigation

20 Schweizer Franken befinden sich in der Sammelbüchse des Schweizerischen Roten Kreuz.

11.5 Millionen Franken Soforthilfe für armutsbetroffene Menschen

Medienmitteilungen

Die Corona-Krise verschärfte in der Schweiz die finanzielle Situation von armutsbetroffenen Menschen. Die Armut ist auch hier sichtbarer geworden. Mit 11.5 Millionen Schweizer Franken unterstützte das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) bis Ende 2020 insgesamt 14'000 Menschen in Not mit finanzieller Soforthilfe. Die Mittel der finanziellen Soforthilfe sind aufgebraucht. Darum hat das SRK diese per Ende Jahr eingestellt.

Normalerweise zeigt sich Armut zeitverzögert. Betroffene versuchen zuerst, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Sie reduzieren ihre Ausgaben indem sie beispielsweise beim Essen sparen, sie schieben Arztbesuche auf und suchen Hilfe in der Familie. In der Corona-Krise ging alles ganz schnell. Die durch die Pandemie ausgelöste Krise trifft im März 2020 viele Menschen, die bis jetzt an der Armutsgrenze lebten und nun plötzlich in finanzieller Not sind.

Es sind Selbstständige, denen alle Aufträge wegbrechen, Menschen, die im Stundenlohn oder auf Abruf arbeiten. Betroffen sind Arbeitnehmende aus Niedriglohn-Branchen wie Gastronomie oder Detailhandel wie auch Menschen, welche bereits vor der Krise in der Armut oder an der Armutsgrenze lebten. Sie alle sind Opfer der Corona-Krise und können plötzlich lebensnotwendige Ausgaben nicht mehr stemmen.

Bezahlt wurden Miete, Gesundheitskosten und Lebensmittel

Mit der finanziellen Soforthilfe unterstützte das SRK von April bis Dezember 2020 14000 Personen mit total 11.5 Millionen Schweizer Franken. Die Gelder wurden am häufigsten zur Begleichung der Mietkosten eingesetzt oder für Gesundheitskosten wie Krankenkassen-Prämien und Behandlungskosten. Auch Lebensmittel wurden häufig mitfinanziert. Zusätzlich wurden Coop-Gutscheine im Wert von 1 Million Schweizer Franken an die Menschen in Not vergeben.

Diese Hilfe konnte nur dank der grossen Solidarität der Schweizer Bevölkerung geleistet werden. Das SRK setzte für die Corona-Soforthilfe Spenden ein, die es von Unternehmen und über die Sammlung der Glückskette erhielt.

Hilfe weiterhin nötig

Einmal- oder Mehrfachbeiträge wie die Soforthilfe des SRK können helfen, Engpässe zu überbrücken und durchzuatmen. Doch dies reicht nicht aus, denn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie treffen jene am härtesten, die bereits vorher ein sehr knappes Budget hatten. Markus Mader, Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes, hält fest: «Es zeichnet sich ab, dass bei vielen Betroffenen wie Working Poor, im Stundenlohn Angestellten, Familien, Alleinerziehenden, geflüchteten Menschen und Sans-Papiers, aber auch Selbstständigen eine Unterstützung wie die bisherige finanzielle Soforthilfe nicht ausreichen wird.»

Das SRK unterstützt subsidiär, es kann nicht übernehmen, was als staatliche Aufgabe vorgesehen ist, und fordert Massnahmen für die systematische Unterstützung von Armutsbetroffenen und Menschen mit tiefstem Einkommen in der Schweiz, die aufgrund der Corona-Krise in Not geraten sind. Hier müssen gemäss Bundesverfassung und Gesetzen der Bund und die Kantone einspringen, nicht nur punktuell mit einmaliger Unterstützung, sondern nachhaltig während der ganzen Krise und dort, wo notwendig, darüber hinaus.

Diese Seite teilen