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Benachteiligte Menschen sollen mitreden

Medienmitteilungen

Seit drei Jahren folgt eine Krise der anderen. Eine Gesellschaft kann diese nur gemeinsam bewältigen. Das bedeutet, dass auch benachteiligte Menschen mit Informationen und Angeboten erreicht werden müssen. An der 19. Nationalen Fachtagung des Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) zum Thema «Lernen aus Krisen. Wie erreichen wir benachteiligte Menschen?» diskutierten rund 200 Fachpersonen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich, aus Politik und Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft Ansätze zur Krisenbewältigung. Zentrale Punkte sind der Einbezug benachteiligter Menschen und das Nutzen von Netzwerken.

Bald schon sind es drei Jahre her, seit uns die Corona-Pandemie erschütterte. Nahtlos folgte die Ukraine-Krise, gefolgt von der drohenden Energiemangellage und der Inflation. Und in allen Krisen sind benachteiligte und somit vulnerable Menschen besonders betroffen. Damit eine Gesellschaft eine Krise besser bewältigen kann, sollten benachteiligte Personen einbezogen werden und gleichzeitig bereits funktionierende Netzwerke mit Peers und Communities sowie anderen NGO’s und Bund und Kantonen genutzt werden.
Die Präsidentin des SRK, Barbara Schmid-Federer, sagt: «Gesellschaftliche Krisen bieten immer auch die Möglichkeit für neue Lösungsansätze. In den vergangenen Krisenjahren haben wir neue Wege beschritten, arbeiten noch enger mit anderen Organisationen zusammen und vor allem wurde klar, dass der Einbezug von benachteiligten Bevölkerungsgruppen notwendig ist, damit wir sie bestmöglich unterstützen können.» Sowohl die Corona-Pandemie als auch die grosse Anzahl schutzsuchender Menschen aus der Ukraine zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit staatlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen ist.

Eine Krise trifft alle. Aber nicht alle gleich

Von einer Krise besonders betroffen sind Menschen in verletzlichen Situationen: sozial benachteiligte oder besonders schutzbedürftige Menschen wie Armutsbetroffene, Kinder, Jugendliche, alte oder kranke Menschen, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Vereinsamte. Aber auch gesundheitlich unterversorgte Menschen, deren Zugang zur Gesundheitsversorgung erschwert ist oder für die kein adäquates Angebot besteht, wie z.B. Sans-Papiers. Sie leiden stärker unter den wirtschaftlichen Auswirkungen, die berufliche Sicherheit ist weniger gewährleistet, weil sie im Stundenlohn angestellt sind, die körperliche und seelische Gesundheit stärker beeinträchtigt, oder sie haben schlechteren Zugang zu Informationen und zur Gesundheitsversorgung.
Eine grosse Herausforderung – insbesondere während Krisen – ist der Zugang zu Informationen. Fehlende Informationen erschweren auch den Zugang zu Sozial- und Gesundheitsleistungen. Informationen und Angebote müssen alle erreichen, unabhängig von Sprache, Herkunft, sozialem Status und Bildungsniveau.

Einbeziehen von Benachteiligten als Experten und Expertinnen

Benachteiligte Menschen sind Experten/innen in ihrer eigenen Lebenswelt und müssen bei der Entwicklung von Angeboten zwingend einbezogen werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Informationen und Angebote auch zu ihnen gelangen. Netzwerke mit ihnen, in ruhigeren Zeiten aufgebaut, und der Kontakt mit Schlüsselpersonen stärken das gegenseitige Vertrauen und können in Krisenzeiten rasch aktiviert werden. Ausgrenzende Aspekte können gemeinsam mit ihnen identifiziert und mit adäquaten Massnahmen angegangen werden.

Angebote des Schweizerischen Roten Kreuzes für die Benachteiligten

Migesplus.chÖffnet ein neues Fenster ist die zentrale Bezugsquelle in der Schweiz für mehrsprachige und einfach verständliche Gesundheitsinformationen. Fachpersonen beraten und unterstützen bei der Entwicklung und Verbreitung von niederschwelligen Gesundheitsinformationen, damit auch sozial benachteiligte Zielgruppen erreicht werden können. MigesmediaÖffnet ein neues Fenster verbindet die Medien der Migrantengemeinschaften mit Organisationen, die öffentliche Gesundheitskampagnen durchführen, um die Verbreitung von Gesundheitsinformationen und Prävention zu fördern.
Zudem engagiert sich das SRK mit Lobbying/Advocacy für die Anliegen benachteiligter Menschen.

Gemeinsam für mehr Chancengleichheit

Die 19. Fachtagung des Schweizerischen Roten Kreuz zum Thema «Lernen aus Krisen. Wie erreichen wir benachteiligte Menschen?» wurde vom SRK in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit, migesplus, Femmes-Tische und Männer-Tische sowie dem Schweizerischen Fachverband Soziale Arbeit im Gesundheitswesen organisiert.

www.redcross.ch/nft22Öffnet ein neues Fenster

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