Cyber-Angriff auf die Verletzlichsten
Am 18. Januar 2022 hat das IKRK einen Cyber-Angriff auf das System der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung entdeckt. Betroffen ist das Restoring-Family-Link-Netzwerk, welches die Basis für die länderübergreifende Zusammenarbeit bildet, um Menschen, die durch Krieg, Gewalt, Migration und andere Ursachen getrennt wurden, wieder zusammenzubringen. Das SRK verurteilt den Cyber-Angriff aufs Schärfste und ist äusserst besorgt um die Sicherheit der Betroffenen.
Auch Daten des Suchdienstes SRK sind betroffen
Das Schweizerische Rote Kreuz ist eine von etwa 60 nationalen Gesellschaften des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds, die Daten im Restoring-Family-Link-Netzwerk des IKRK erfasst haben. Seitens SRK sind private Informationen von rund 18'000 verletzlichen Menschen betroffen, die den Suchdienst SRK in den letzten Jahren um Hilfe gebeten haben oder mit Hilfe des Suchdienstes gesucht werden.
Darüber hinaus enthält die Datenbank zumeist öffentlich zugängliche Informationen von rund 1'200 Schweizer Partnerorganisationen, die uns in der Vergangenheit bei einer Suche unterstützt haben. Das Schweizerische Rote Kreuz hat damit begonnen, betroffene Menschen und Organisationen schnell, direkt und transparent über den Diebstahl ihrer Daten zu informieren.
Falls Sie befürchten, vom Cyber-Angriff betroffen zu sein und weitere Informationen möchten, finden Sie hier laufend die neuesten Informationen.
Sie können sich auch direkt an unseren Suchdienst wenden: tracing@redcross.ch, 058 400 43 80
Was sind die Folgen des Datendiebstahls?
Die Urheberinnen und Urheber des Angriffs sind nicht bekannt. Um weiteren Schaden zu verhindern, hat das IKRK den Zugang zu den betroffenen Datenbanken sofort gesperrt. Außerdem hat das IKRK bisher keinen Missbrauch oder öffentlichen Gebrauch dieser Daten festgestellt.
Gleichzeitig beeinträchtigt der Cyber-Angriff massiv unsere Arbeit im Suchdienst SRK mit den Betroffenen. Zusätzlich ist die Zusammenarbeit innerhalb unseres Netzwerks kaum mehr möglich. Bei der Sicherheitsverletzung wurden keine Daten gelöscht, und unsere Teams arbeiten an der Einrichtung von Übergangssystemen, die es uns ermöglichen werden, die wichtige Arbeit fortzusetzen.
Systeme des SRK nicht betroffen
Der Cyber-Angriff ist auf das Restoring-Family-Link-Netzwerk des IKRK beschränkt, die Systeme des SRK sind nicht betroffen. Daten von Spenderinnen und Spendern sowie andere sensible Daten wie z.B. Patientenverfügungen oder Daten aus dem Register für Gesundheitsberufe sind auf SRK-Systemen gespeichert und somit nicht betroffen.
Digitaler Raum für humanitäre Arbeit muss geschützt werden
Diverse Staaten (auch die Schweiz) haben das IKRK als neutrale und unparteiische humanitäre Organisation mit bestimmten Aufgaben betraut. Dazu gehört das Sammeln von Informationen über als vermisst gemeldete Personen, um getrennte Familienmitglieder wieder zusammenzuführen. Das Rote Kreuz braucht einen sicheren und vertrauenswürdigen digitalen humanitären Raum. Der Angriff hat diesen Raum in jeder Hinsicht verletzt.
Weitere Informationen
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Medienanfragen
Raymond Ruch, Leiter Kommunikation
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